Zwischen Putin und Europa steht nur die Ukraine und sonst gar nichts.

Zwischen Putin und Europa steht nur die Ukraine und sonst gar nichts.

Mit dem bevorstehenden Machtzuwachs einer Putin freundlichen Partei im einzigen Land in Kontinental Europa, das eine einsatzfähige konventionelle und atomare Abschreckung aufbieten kann, muss den realpolitischen Tatsachen ins Auge gesehen werden.

Wenn die Ukraine fällt, fällt auch Europa.

Der Fall Europas ist so zu verstehen, dass die real-politischen Machtverhältnisse sich so sehr zu Gunsten Russlands verschieben, dass politischen und wirtschaftlichen Forderungen von der Seite Europas nichts mehr entgegengesetzt werden kann, auch keine Nato-Artikel 5 Beistandspflicht.

Die real-politische Macht wird zu diesem Zeitpunkt eine modernisierte und siegreiche Rote Armee an Europas Grenzen darstellen, der die Ukraine als Aufmarschgebiet und Schlachtfeld zur Verfügung steht. Diese Armee wird mit der Armee, die im Jahr 2023 die ukrainische Grenze überschritten hat, nichts mehr gemeinsam haben als ihren Namen. Es wird eine Armee sein, die europäische und amerikanische Waffen effizient bekämpfen kann und eine moderne Kriegsführung beherrscht, wie derzeit nur die Vereinigten Staaten von Amerika, die allerdings noch nie von einem ebenbürtigen Gegner gefordert wurde. Es ist undenkbar, dass die zentral europäischen Staaten und ehemaligen Ost Block Länder eine vergleichbare militärische Schlagkraft entwickeln, geschweige denn die Bevölkerung Reserven aufbringen können, um die Verluste an Material und Mann aus einer militärischen Eskalation mit Russland auf eigenem Staatsgebiet ausgleichen zu können.

Russland hat in der Ukraine bis dato ca. 500.000 Soldaten verloren, aber ersetzt diese auch laufend durch neue und unverbrauchte Kräfte. Russland hat bestehende Waffen Depots erschöpft, aber auch Kriegswirtschaft umgestellt und in wichtigen Waffengattungen mit der Ukraine gleichgezogen, die bei europäischen Militärakademien noch nicht einmal am Unterrichts Plan stehen, zB billige Kamikaze Drohnen Angriffe gegen vorrückende gepanzerte Verbände. Nicht nur die Ukraine lernt jeden Tag auf dem Schlachtfeld eines Krieges, der die Anforderungen beider Weltkriege mit dem Krieg der Zukunft zu einem Konflikt verwoben hat, der ohne historischen Vergleich steht. Man muss sich dazu nur vor Augen halten, dass die Kämpfe seit 2014 ohne nennenswerte Unterbrechungen stattfinden, also so lange andauert, wie beide Weltkriege zusammen.

Europäische Anstrengung welcher Art auch immer, werden diesen 10 Jahre Vorsprung von Putins Aggression Armee in den nächsten 2 bis 3 Jahren nicht ausgleichen können. Diese Tatsache macht eine Artikel 5 Beistandspflicht zu einem Papiertiger und niemand weiß das besser als Putin.

Es muss nicht weit in die Vergangenheit zurückgeblickt werden, um sich vorstellen zu können, wie der Fall Europas nach dem Fall der Ukraine sich in der Realität verwirklichen wird. Ein Blick in das Jahr 2022 reicht, als Putin der gesamten Welt ins Gesicht log bevor seine Panzer losrollten, um Kiew in drei Tagen einzunehmen und Spezialtruppen Helikopter bestiegen, um die ukrainische Staatsspitze auszuschalten.

Ein Europa, das für 38 Millionen Ukraine, die heldenhaft kämpfen, nicht standhalten kann, wird auch für 6 Mio. Balten kampflos kapitulieren.

Es wird eine rote Linie geben, an der Amerika dieser imperialistischen Expansion in Europa nicht weiterzusehen kann. Aber niemand kann heute sagen, ob diese Grenze in Polen oder in Deutschland liegt. Sicher ist nur, dass diese nicht in Ungarn liegt und Österreich einen hohen Preis dafür zahlen wird, dass es das Wort wehrhaft in seiner Neutralität unter den Tisch fallen ließ.

Befürworter einer europäischen Zurückhaltung spekulieren falsch, wenn sie auf die Abnützung beider Kriegsparteien setzen und einen daraus zwingenden Waffenstillstand. Dazu hat Russland Europa bereits mit seiner asymmetrischen Kriegsführung zu stark geschwächt und seine politischen Parteien Landschaft zu stark und zu erfolgreich unterwandert. Die Ukraine droht ihre Freiheit nicht auf dem Schlachtfeld zu verlieren, sondern an der europäischen Heimatfront, wo frustrierte und getäuschte WählerInnen einfach was Neues ausprobieren wollen, wie in Frankreich, in England und bald auch in Österreich nach dem bewährten Desaster Rezept:“What can go wrong?”

Wir können heute mit Sicherheit sagen, dass die Grundlage für den russischen Überfall auf die Ukraine im Jahr 2021 nicht die Schwäche der Ukraine war, sondern die Schwäche Europas.

Diese Schwäche ist, was Putin ermutigt, trotz aller Rückschläge und Verluste weiterzumachen. Er denkt, dass die Zeit für ihn arbeitet in diesem Europa und in diesem Amerika und sendet seine Orc Horden in den Tod. Seine Orcs haben keinen Wert für seine Wirtschaft und die Trauer der Frauen und Mütter bleibt in fernen Dörfern ohne Straßen weit weg von Moskau. Das ist nicht so in der Ukraine, wo das Land seine Zukunft auf dem Schlachtfeld aufopfert und in Europa, wo die Bevölkerung auf diesen Krieg werde vorbereitet, noch eingestellt wurde. sondern von Politikern und Russland Experten belogen wird, die nicht eingestehen wollen und können, dass unter ihren wachsamen Augen ein neuer Völkermörder und Kriegsverbrecher groß und mächtig wurde.

Den größten Anteil an dieser Katastrophe haben tatsächlich die sogenannten Russland Experten, die sich nicht eingestehen wollen, dass Putin vom gleichen Rassen Wahn und Vernichtung Wille wie Adolf Hitler getrieben wird und seine wahren Absichten nur verdeckt, aber nie geändert hat. Sie bieten die Narrative, die Politikern ermöglichen, weiter Normalität vorzugaukeln und vor Eskalation des Konfliktes zu warnen, allen voran das Narrativ vom rationalen Putins, der sich gegen den Westen verteidigt und mit dem eine Verhandlungslösung möglich sein wird.

Wer heute glaubt, mit Putin über seine groß russischen Wahnvorstellungen in Bezug auf die Ukraine verhandeln zu können, hätte wohl auch mit den Nazis über die Vernichtung der Juden „verhandelt“.

Zwischen Putin und Europa steht nur die Ukraine, und sonst gar nichts.

Slava Ukraini

Kenneth Winkler @kenwinkler